26.08.2022

Sprach-Kitas brauchen eine Perspektive

Die Bundesregierung will laut aktuellem Haushaltsentwurf Sprach-Kitas von 2023 an nicht mehr fördern. Mit dem Bundesprogramm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" wird in Kitas eine zusätzliche Fachkraft zur sprachlichen Förderung finanziert.

„Sprache ist eine der wichtigsten Grundlagen für eine gute Bildungsbiographie unserer Kinder. Seit mehr als zehn Jahren gelingt es mit Bundesprogrammen die alltagsintegrierte Sprachbildung in den Bundesländern zu fördern. Die ersatzlose Streichung des Sprach-Kita-Programms ist angesichts des Krieges in der Ukraine und einer knappen Personaldecke in den Kitas ein fatales Signal für Kita-Träger, Fachkräfte und Eltern.“, sagt Christoph Stolte, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Mitteldeutschland.

Wenn die Förderung im kommenden Jahr komplett wegfällt, stehen viele Einrichtungen vor großen Finanzierungsproblemen und können die geförderten Fachkräfte womöglich nicht weiter beschäftigen. Die Diakonie Mitteldeutschland ruft deshalb zur Unterzeichnung der Bundestags-Petition 137016 auf. Mit der Petition wird die Fortführung und Verstetigung des Bundesprogramms Sprach-Kitas ab 2023 gefordert. Dafür müssen ausreichend Haushaltsmittel, mindestens auf dem Niveau von 2022, bereitgestellt werden. Diese Mittel müssen gesondert bereitgestellt werden und dürfen nicht mit den vorgesehenen zwei Milliarden Euro jährlich für die Fortsetzung des KiTa-Qualitäts- und Teilhabeverbesserungsgesetz (Gute-KiTa-Gesetz) verrechnet werden.

Die Länder Sachsen-Anhalt und Thüringen signalisieren bereits, dass die Sprach-Kita-Förderung nur aus Landesmitteln nicht fortgeführt werden kann. Diakonie-Vorstand Christoph Stolte: „Wir möchten verhindern, dass Sprachfachkräfte demnächst die Kündigung erhalten. Sie würden zwar schnell neue Aufgaben in der Kinder- und Jugendhilfe finden, aber eine gute Aufbauarbeit in der Sprachförderung wäre dann zerstört.“